Die Ausstellungsreihe "insider&outsider art" in der Galerie3 in Klagenfurt geht in die 4. Runde und widmet sich diesmal auf programmatisch multiperspektivische Weise dem Thema MAMA. "Mama" – ein Thema, das in unser aller Leben eine Rolle spielt, unterschiedliche Bilder provoziert, mit sehr individuellen Erfahrungen verknüpft ist und dennoch eine Gemeinsamkeit darstellt. So ergibt sich ein emotional aufgeladener Begegnungsort. Und die Begegnung ist auch Programm!
Die Vision der Projektreihe "insider&outsider art" ist es – wie auch in anderen flux23 Projekten – einen "Dritten Ort" zu schaffen – zwischen Zuschreibungen wie "Außenseiter" und begehrten Attributen wie "insider", einen "Dritten Ort", dessen verbindendes Element die Kunst und darüber hinaus auch das Ausstellungsthema ist.
Vielfalt ist bei der Ausstellungsreihe "insider&outsider art" Programm und so treffen hier renommierte und frische Positionen aufeinander: Erstmals in Österreich sind Arbeiten des Hamburger Künstlers Harald Stoffers zu sehen, der für seine außergewöhnlichen großformatigen Briefe an seine Mutter international bekannt wurde. Ein weiterer Hamburger – Rohullah Kazimi – ist bereits zum wiederholten Male dabei. Ina Loitzl, Assunta Abdel Azim Mohamed, Birgit Scholin, Cornelius Kolig und Andrea Vilhena sind KünstlerInnen aus Kärnten, die sich installativ, zeichnerisch und in Form von textilen Arbeiten mit Mutterschaft befassen. Belinda Kazeem-Kaminski und Stefanie Wuschitz nähern sich anhand künstlerischer Forschung dem Thema an. Im Kabinett zeigen wir bewegte und nicht bewegte Bilder von Mamas, Urmüttern, Künstlerinnenmüttern, Mutterwünschen, Wunschmüttern und Mutterkünstlern.
"insider&outsider art" ist aber auch mehr als eine Ausstellung: Bereits vor der Eröffnung sowie im Rahmen der langen Eröffnungsnacht wird zum Kennenlernen der Künstlerinnen und Künstler geladen, die zur Eröffnung anreisen, teilweise mit ihrem unterstützenden Team. Es wird Zeit eingeräumt um sich gemeinsam in der Ausstellung aufzuhalten und auszutauschen was mitunter einiger Übersetzungsprozesse bzw. der nichtsprachlichen Kommunikation bedarf. Manche der so geknüpften Beziehungen dauern fort und der Pool der KünstlerInnen des Projektes wird jährlich erweitert. Im Laufe des Abendprogramms zur Eröffnung und den persönlichen Gespräche während der Ausstellungslaufzeit wird dann auch das Publikum in die Auseinandersetzung miteinbezogen.
Bereits in den letzten Jahren hatten sich im Rahmen des Projektes insider&outsider Künstlerinnen und Künstler aus dem In- und Ausland versammelt um über die zunehmend verschwimmenden Labels der Kunst zu diskutieren – in Wort, Bild und Performance. Zur Eröffnung der Gruppenausstellung wird auch diesmal ein vielseitiges Programm geboten: Standen in den letzten Jahren partizipative Kunstaktionen sowie Interventionen und Performances im öffentlichen Raum am Auftaktprogramm im Rahmen der Langen Nacht der Museen, so findet diesmal einer Reihe kurzer Künstlerinnengespräche statt. Es geht um Facetten des Mutterseins, die Wirkung von Müttern auf politisches Handeln, Selbstverständnis oder gar Kunstsammeln sowie um zeitgenössische Mutterbilder in einer hybriden Gesellschaft.
Neben dem Kunstwerk und der einzelnen Position der Künstlerin bzw. des Künstlers geht es in den Gesprächen und Treffen rund um die Ausstellung auch um Prozesse der Zusammenarbeit zwischen KünstlerInnen, KulturträgerInnen, Galerie(n) und den BetreuerInnen bzw. Trägerorganisationen in denen einige der teilnehmenden KünstlerInnen ihren Atelierplatz nutzen: Wie wird hier gemeinsam Kunst geschaffen? Welche Erfahrungen mit neuen Konstellationen der Zusammenarbeit gibt es? Und welche sind die Bedingungen für Beziehungen die inspirierend, verlässlich und gleichberechtigt sind am und abseits des Kunstmarktes?
Text & Kontakt: Lena Freimüller
+43 650 3195591 I lena.freimueller@flux23.net
Zur Eröffnung der 4. Ausstellung der Projektreihe insider&outsider art in der Galerie3, diesmal zum Thema MAMA, fanden Kunstgespräche mit vier sehr unterschiedlichen beeindruckenden Frauen statt: Belinda Kazeem-Kaminski, Hannah Rieger, Stefanie Wuschitz und Ina Loitzl. Diese Begegnungen und viele darüber hinaus sind Teil des Projektes und sollen hier bruchstückhaft festgehalten werden.
Die Eröffnung der Ausstellung fand am 1. Oktober 2016 im Rahmen der Langen Nacht der Museen in der Galerie3 in Klagenfurt, Kärnten/Koroška, Österreich statt. Es war ein lebhaftes Kommen und Gehen, was sich im Ton auch niederschlägt, dennoch möchten wir diese Gespräche teilen.
19:00 Belinda Kazeem im Gespräch über Künstlerische Forschung, die Aktualität postkolonialer Perspektiven und Erfahrungen von Schwarzen Kindern (17 min)
20:00 Hannah Rieger, Art Brut Sammlerin im Gespräch über internationale Entwicklungen in der "Outsider Art" und den Einfluss ihrer Mutter auf ihr Kunstsammeln (18 min)
21:00 Stefanie Wuschitz im Gespräch über Mütter indonesischer Hacker, feministischen DIY-Aktivismus und Künstlerinnenalltag mit Kleinkind (20 min)
22:00 Ina Loitzl im Gespräch über Mütter Generation 2.0 und wie man sich als 3-fache Mutter in der Kunstszene durchboxt (19 min)
kunst sozial involviert
Konzeption + Moderation: Lena Freimüller
Ton: Sara Paloni
Belinda Kazeem, Rohullah Kazimi, Cornelius Kolig, Ina Loitzl, Assunta & Maritna Abdel Azim Mohamed, Julia Rakuschan, Harald Stoffers, Andrea Vilhena, Stefanie Wuschitz
Im Lichthof: Birgit Scholin
Im Kabinett: Heinz-Frieder Adensamer, Adi Brunner, Karen Elliot, Rosemarie Heidler, Eli Kumpfhuber, Iris Kopera, Stefan Mann, Bettina Onderka, Valentin Oman, Christian Rebhan, Daniel Sostaric
Ausstellungsdauer 5. Oktober – 11. November 2016
Die Ausstellungsreihe "insider&outsider art" geht in die 4. Runde und widmet sich diesmal dem verbindenden Thema MAMA.
Die Vision der Projektreihe "insider&outsider art" ist es, einen "Dritten Ort" zu schaffen zwischen Zuschreibungen wie "Außenseiter" und begehrten Attributen wie "insider", einen "Dritten Ort", dessen verbindendes Element die Kunst und darüber hinaus die Auseinandersetzung mit dem Ausstellungsthema ist.
Erstmals in Österreich sind Arbeiten des Hamburger Künstlers Harald Stoffers zu sehen, der für seine außergewöhnlichen großformatigen Briefe an seine Mutter international bekannt wurde. Ina Loitzl, Assunta Abdel Azim Mohamed, Birgit Scholin, Cornelius Kolig und Andrea Vilhena sind KünstlerInnen aus Kärnten, die sich installativ, zeichnerisch und in Form von textilen Arbeiten mit Mutterschaft befassen. Belinda Kazeem und Stefanie Wuschitz nähern sich anhand künstlerischer Forschung dem Thema an. Im Kabinett zeigen wir eine Vielfalt zeitgenössischer Mütterbilder.
Eröffnung am Samstag dem 1. Oktober 2016
zur Langen Nacht der Museen:
18:00 Eröffnungsrundgang mit den KünstlerInnen
19:00 Belinda Kazeem im Gespräch über künstlerische Forschung, die Aktualität postkolonialer Perspektiven und Erfahrungen von Schwarzen Kindern in Österreich
20:00 Hannah Rieger, Art Brut Sammlerin im Gespräch über internationale Entwicklungen in der "Outsider Art" und den Einfluss der Lebensgeschichte ihrer Mutter auf ihr Kunstsammeln
21:00 Stefanie Wuschitz im Gespräch über Mütter indonesischer Hacker, feministischen DIY-Aktivismus und Künstlerinnenalltag mit Kleinkind
22:00 Ina Loitzl im Gespräch über Mütter der Generation 2.0 und wie man sich als 3-fache Mutter in der Kunstszene durchboxt
22:30 Kurzführung & gemeinsamer Spaziergang zu flux23_Schau in der ARTLANE
KINDERPROGRAMM: Im Kabinett werden Trickfilme gezeigt, die sich auch an ein junges Publikum richten.