Text zur Ausstellung
Die Diskussion über die Modernität in der Malerei hat bis heute viel Tinte fliessen lassen. Die Malerei, das traditionelle Medium, hält allerdings eine unendliche Vielfalt an Möglichkeiten bereit, die entsprechend der jeweils vorherrschenden Ideologie ändern, die Diskussion also immer noch sehr rege ist.

Alex Amanns Interesse gilt dem Primat der Subjektivität bei der Wahrnehmung von Sachen und Menschen sowie den sich ihm öffnenden plastischen Möglichkeiten zur Umsetzung seiner eigenen Absichten und Emotionen. Der Realismus in seinem Fall hat wenig mit der Tradition der figürlichen Malerei zu tun, denn seine konkreten Motive (Früchte, Küstenfelsen, Baumgruppen) dienen ihm vor allem als formales Vokabular, das es ihm gestattet, die Richtigkeit seiner Arbeit mit der Farbe, den Kontrasten, den Linien, der Tiefe, dem Verhältnis der Farbtöne zueinander zu überprüfen, welche die Volumen hervorbringen.

Die Bedeutung und die Tragweite des Blicks sowie dessen, was er festhält, ferner der Ausschnitt, den er willentlich zur Schaffung des Bildes heranzieht, lassen sich an der Diversität der Kompositionen zu ein und demselben Motiv ermessen: allein auf einem Bild wiedergegeben, ist die Zitrone Gegenstand einer umfassenderen Übung zu den expressiven Möglichkeiten der Farbe und in der Wiedergabe der Volumen durch die Fluktuation der Farbtöne und Kontraste. Zu mehreren auf ein und demselben Bild, geben sie dem Maler die Möglichkeit zu einem Spiel mit der Konstruktion des Raums, des In-Beziehungsetzens der verschiedenen Elemente sowie deren Verhältnis zum Hintergrund.

In seinen Etretat-Landschaften will Alex Amann nicht nur die Schönheit und Grossartigkeit dieses überwältigenden Panoramas wiedergeben; es genügte, wenn sich der Wanderer selber an Ort und Stelle davon überzeugen liesse. Zum ersten weil schön und hässlich völlig abstrakte, persönlichen Begriffe sind, aber auch (darin in der Nachfolge von Ingres stehend), dass erst eine Imperfektion, eine willentliche Deformation, die bewusste Übertreibung einer Linie dem Werk zu seiner ganzen Trefflichkeit und Schönheit verhelfen.

Seine Fragen über die malerischen Möglichkeiten noch ausweitend, reduziert Alex Amann seine Farbpalette auf Schwarz und Weiss, um auf etwas anderes zu stossen als die Farbe, nämlich die Luminosität des Lichtreflexes auf einem Glass Wasser, oder die Sinnlichkeit eines weiblichen Rückens.

Héléna Bastais

Biographie
Galerie
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Alex Amann
Neue Arbeiten

Im Kabinett: 232 K. Elliot, S. Fantanariu, D. Franz,
L. Friedrich, B. Knoechl, M. Kravagna, B. Maier,
V. Oman; J. Trenkwalder, H. Wulz u.a.


Ausstellungseröffnung
am Freitag, dem 7. November 2014
um 19 Uhr

Alex Amann ist anwesend.

Wir freuen uns über Ihren Besuch!

Ausstellungsdauer:
8. November
bis 20. Dezember 2014

Öffnungszeiten:
Mi., Do., Fr.: 10.30 – 12.30 u. 15.00 – 18.00 Uhr
Sa.: 10.00 – 12.00 Uhr.