1975 |
geboren in Feldkirch/ Vorarlberg |
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lebt und arbeitet in Wien |
2004 |
Diplom Bühnen-& Filmgestaltung bei Prof. Bernhard Kleber, Universität für Angewandte Kunst Wien |
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Einzelausstellung |
2008 |
„Habt ihr alle kein Zuhause?“,
Galerie am Kirchplatz, Hartberg |
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Auswahl Gemeinschaftsausstellungen |
2009 |
„art austria“ Museumsquartier Wien „review“ bäckerstrasse4 |
2008 |
„Nummer 4“ bäckerstrasse4 |
2007 |
„Different Levels- Kunst im Turm“, Vienna City Tower, Wien |
2005 |
„Homerische Landschaften“, Kunstpavillon Innsbruck |
2004 |
„Wirt Parasit“, Universität für Angewandte Kunst, Wien |
2002 |
„the essence“, Künstlerhaus Wien |
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Publikationen |
2006 |
„+rosebud no.6 Ideal“, Die Gestalten Verlag Berlin (Beitrag) |
2005 |
„Homerische Landschaften“, Edition Selene Wien (Ausstellungskatalog) |
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Werkbeschreibung |
Die dreidimensionalen Arbeiten ermöglichen einen voyeuristischen Blick: ungeniert hat man die Möglichkeit in fremde Privatsphären einzutauchen. 3mal derselbe Grundriss, 3 verschiedene Wohnungen: Alle zeichnen sich durch die Abwesenheit ihrer Bewohner aus. Sie werden nur durch ihre Alltagsgegenstände skizziert. Das Wesen der Bewohner wird allein durch Objekte vermittelt: Der Bombenbauer- Der Verschwörungstheoretiker- Der Leser. –Meine Nachbarschaft. Die Architektur wird zum psychischen Raum. Ein räumliches Nahverhältnis mit 30cm Trennmauer zur Frage von Identität und Isolation. Zur Beziehungsfrage von „Mir“ und „Ihr“.
Die Tristesse eines schiefen Hochhauses. Der Blick ins Innere bleibt verwehrt. Die Anwesenheit von Menschen ist nur durch die erleuchteten Fenster anzunehmen. Die Maßstäbe der Fassaden wechseln, als wollten sie auf sich aufmerksam machen oder sich zurückziehen, in eine bloße Mauerfront und ermöglichen so einen Überblick, der in der Realität nicht möglich wäre. Die Einsamkeit in der Großstadt. Von außen verriegelte Türen; Feuertreppen mit totem Ende. Aber Der Letzte löscht das Licht. - So wird doch alles gut. Und es wird weiter gen Himmel gebaut.
Ein verlassener Plattenbau zur „Selbstmontage“: Die Geschichte von zurückgelassenen Gegenständen. Eine Reduktion auf menschliche Spuren. Lug & Trug.
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Sozusagen in gezeigter Weise. |
Kleine Notiz zu den Arbeiten von Judith Saupper. ferdinand schmatz
Ohne Beobachter bleibt das Kunstwerk einsam. Wie wir es sind, ohne es. Beide gehören zusammen, aber das eine gibt was vor, holt aus, was sich das andere auf seine Weise einzuholen sehnt. Das Spiel mit dem Gesamtkunstwerk ist also zu dem geworden, was es nach den Totalitätskonzepten des 19.Jahrhunderts und Teilen der Moderne sein kann, eine feine Kritik an der Einheitsideologie des Gesamtkunstwerks: Ein gemeinsames Spiel von Werk und uns Beschauern, im Maßstab, verkleinert, und, in der Wirklichkeit der ganzen Größe, nämlich in unserem Auge aus Kopf und Herz. Da drinnen drängt es zum Ganzen, das wir nie sind, aber so gerne sein wollen, und dort setzen die Arbeiten von Judith Saupper an. Sie sind im konstruktiven Sinn Kunstmedien, also vorrangig für den Betrachter konstruiert, mit dem sie durch Wahrnehmung kommunizieren, nicht über das, was wahrgenommen worden war. Und auch in und für sich selbst stellen sie als Artefakte mehr als das Modell dessen, was sie eben modellieren, dar – Häuser, Räume, Wohnungen, Geschichten, das sind die verkleinerten Ebenen. Aber das Modell ist auch ein Modell der Vorstellung in der Künstlerin und in uns und erzählt sozusagen in gezeigter Weise die Welt, die der Odyssee genauso wie die des Plattenbaus. Dass dabei ein Medium, das der Malerei zu dem der Schrift und die zu dem des Fotos drängt und alle zusammen zum Objekt- Modell, ist folgerichtig im Kunstweg, den uns Judith Saupper nach- und vorzeichnet. Auf dem scheint der Mensch als Objekt abwesend, er kehrt aber als Subjekt der Wahrnehmung und Empfindung in die Welt aus Sauppers Objekten und Bildern und Fotos und Textmontagen und Titeln, die zeigende sind in ihrer Lapidarität, sich neu findend zurück.
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